Die Almwirtschaft ist ein zentraler Bestandteil der Tiroler Landwirtschaft. Es gibt über 2.000 Almen – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Diese sind über die Sommermonate die Heimat von 105.000 Rindern, 67.565 Schafen, 6.468 Ziegen und 3.437 Pferden. Dort finden sie auf rund 122.000 Hektar bestes Futter.
Jenes Futter, das auf den Weideflächen im Tal wächst, wird von den Bäuerinnen und Bauern eingebracht und als Heu oder Silage konserviert, um die Tiere den Winter über versorgen zu können.
Die Almgräser werden währenddessen direkt von den Tieren in Milch und Fleisch umgewandelt. Die grünlandbasierte Haltung ist nicht nur ein großer Tierwohlfaktor, sondern auch die nachhaltigste Form der Haltung. 40 Mio Liter Milch werden so jährlich produziert.
Diese Form der Bewirtschaftung hat in Tirol eine lange Tradition und ist nicht nur für die Landwirtschaft unverzichtbar: Auch Tourismus- und Freizeitwirtschaft ziehen einen großen Nutzen aus den Almen. Die gepflegte Kulturlandschaft mit ihrer Infrastruktur ist die Basis für den Sommertourismus, der sich über die letzten Jahrzehnte immer stärker entwickelt hat. Die Almen sind auch wegen der Kulinarik beliebte Ausflugsziele.
Zusätzlich übernehmen die Almflächen auch eine gewisse Schutzfunktion: Durch die Beweidung wird der Boden verdichtet, da die Wurzelbildung angeregt und die Gefahr von Hangrutschen und Muren damit vermindert wird. Das kurz abgeweidete Gras verhindert außerdem die Lawinengefahr. Flächen, wo im Sommer kein Vieh mehr weidet, stellen vor allem im extremeren Gelände ein Problem für die darunterliegenden Dörfer dar.