80 Schafe haben gestern die Leierstalalm in Umhausen verlassen.
Rund 30 Risse hat Almbauer Bruno Frischmann heuer auf seiner Alm im vorderen Ötztal zu beklagen: „Es hat gleich im Mai angefangen, da waren es schon neun tote Schafe. Dann haben wir immer wieder einzelne Risse entdeckt. Es wurden Proben genommen und sowohl Wolf als auch Bär konnten nachgewiesen werden.“
Trächtiges Zuchtschaf zerfetzt
Nach einer ruhigeren Phase hatte Frischmann gehofft, das Schlimmste für diesen Sommer überstanden zu haben. „Dann haben wir dieses Wochenende wieder drei gerissene Tiere gefunden und am Sonntag schließlich ein trächtiges Mutterschaf, direkt neben dem Weg. Das Massaker – anders kann ich es nicht bezeichnen – muss gerade erst passiert sein, alles war noch frisch. Das Schaf war komplett zerfetzt, so etwas habe ich noch nie gesehen“, schildert Frischmann den schrecklichen Fund. Der Amtstierarzt vermutet hier einen Bären als Täter. Für Bruno Frischmann und seinen Bruder, dessen Schafe ebenfalls auf der Leierstalalm den Sommer verbringen, war damit der Punkt erreicht, wo sie nicht mehr weiter zuschauen konnten: „Unsere Alm ist sehr abgelegen, extrem schwer erreichbar. Da Herdenschutz zu betreiben ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn du dann trächtige Zuchtschafe regelrecht malträtiert findest, musst du handeln.“
Sie haben als letzten Ausweg ihre verbliebenen rund 80 Schafe (zahlreiche werden noch vermisst) ins Tal getrieben.
Die Risse wurden vom Amtstierarzt begutachtet und Proben genommen. Fast 30 Tiere wurden im Bereich der Leierstalalm bereits getötet. Für die verbliebenen Schafe ist der Almsommer verfrüht zu Ende.
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