Negative Bescheide für Abschussanträge

Fehlendes Management bei der Wolfsthematik schürt Wut und Zukunftsängste der Tiroler Bäuerinnen und Bauern!

Drei gut argumentierte Anträge auf Entnahme je eines Problemwolfes sind in den Bezirkshauptmannschaften Innsbruck-Land, Landeck sowie Kitzbühel eingegangen. Aufgrund einer fehlenden Verordnung zum TJG 2004 konnten diese gar nicht richtig geprüft und somit formal rechtlich zurückgewiesen werden. Für ein funktionierendes Wolfsmanagement müssen Abschüsse aber erlaubt werden können. Die Landwirtschaftskammer Tirol fordert vehement, vor dem Almsommer 2021 klare Rahmenbedingungen für die Almbauern zu schaffen.

„Leider ist das Problembewusstsein hinsichtlich der Wiederansiedelung von Wölfen trotz 150 gerissener Tiere allein im heurigen Almsommer noch immer nicht ausreichend gegeben. Selbst wenn ein Wolf verhaltensuntypisch Tiere mitten im Siedlungsgebiet reißen würde, fehlt die entsprechende Verordnung, um ihn zu bejagen. Damit wurde die im Tiroler Jagdgesetz vorgesehene rechtliche Grundlage für ein geregeltes Wolfsmanagement noch immer nicht geschaffen“, findet Vereinsobmann und LK-Präsident Josef Hechenberger klare Worte.

Für ihn ist klar, dass über den Winter viel Arbeit ansteht, um nachvollziehbare Spielregeln für den Almsommer 2021 zu schaffen: „Wir fordern, dass klare Bedingungen für ein geregeltes Wolfsmanagement im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten endlich auf den Weg gebracht werden. Bei einem ähnlichen Rissgeschehen wie heuer muss die Entnahme von Problemwölfen möglich sein!“

Politische Weichen stellen

In dieser für die Tiroler Alm- und Landwirtschaft sehr bedeutenden Frage müssen sich auch die Grünen endlich bewegen“, zeigt sich Hechenberger mit den Regierenden unzufrieden. Deshalb werde er auch in seiner Funktion als Obmann des Vereines zum Schutz und Erhalt der Alm- und Weidewirtschaft die Wintermonate nutzen, um auf politischer Ebene weiter Bewusstsein für die Dringlichkeit eines geregelten Umganges mit den Wölfen zu schaffen, denn: „Die Mühlen auf EU-Ebene mahlen langsam. Deshalb ist es umso dringender, auf Landesebene alle möglichen Mittel auszuschöpfen!“ Egal ob man es aus ökologischer oder aus ökonomischer Sicht betrachtet – jeder, der sich schon etwas mehr mit dem Problem Wolf im Alpenraum auseinandergesetzt hat, kann bestätigen, dass es ohne legale Abschüsse nicht weitergehen kann. Studien und Experten bestätigen, dass wolfssicherer Herdenschutz auf vielen Tiroler Almen, insbesondere im hochalpinen Raum, schlichtweg nicht funktioniert. Und: auch Herdenschutz funktioniert nur in Kombination mit geregelten Abschüssen.

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