Wieder verfrühte Almabtriebe in Tirol

Nachdem letzte Woche im Pitztal verfrühte Almabtriebe stattgefunden haben, folgten in den letzten Tagen auch die Inzinger und Flaurlinger Alm. Am Wochenende wurden dort mindestens 14 Schafe gerissen.

Seit Mitte Juni hatten die Schafbäuerinnen und -bauern im Gebiet rund um Oberhofen, Rietz, Inzing und bis hin ins Sellraintal immer wieder Risse durch große Beutegreifer beklagen – insgesamt fast zwanzig Tiere. Dieses Wochenende sind mindestens 14 weitere dazugekommen. Aufgrund der anhaltenden Wolfspräsenz in diesem Gebiet haben die verantwortlichen Almbauern nun die Reißleine gezogen und die Almsaison verfrüht beendet.

Bereits am Freitag haben wir auf unserer Alm drei getötete Schafe gefunden, übers Wochenende sind fünf weitere dazugekommen, dutzende Schafe werden noch vermisst“, erklärt Manuel Kirchmair, Hirte auf der Flaurlinger Alm. „Auch auf der Nachbaralm hat der Wolf zugeschlagen. Zwei Schafe waren durch Kehlbisse wohl sofort tot, ein Schaf musste notgeschlachtet werden und eines wurde vom Tierarzt behandelt, da wissen wir noch nicht, ob es durchkommt“, so Kirchmair weiter. Sichtlich gezeichnet von den Ereignissen der letzten Wochen, haben die Verantwortlichen Viehhalter beschlossen, die Tiere von der Flaurlinger und Inzinger Alm abzutreiben. Damit ist die Almsaison für die 383 Schafe verbliebenen verfrüht beendet. Die insgesamt 20 Besitzer müssen die Tiere nun im Tal versorgen.

Insgesamt ist das eine enorme mentale und finanzielle Belastung, auch wenn es Unterstützung vom Land gibt“, attestiert Vereinsobmann und LK-Präsident Josef Hechenberger. Er blickt gespannt auf die nächsten Wochen: „Der Wolf hat in dieser Region heuer bereits große Schäden verursacht. Ich bin gespannt, wie das neu eingerichtete Expertengremium dann entscheidet. Aus unserer Sicht führt hier kein Weg an einer Entnahme vorbei!“

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