Auch der Verbandsobmann der Tiroler Tourismusverbände fordert dringend Lösungen für
die Wolfsproblematik.
Hunderte Schafe fielen im heurigen Almsommer bereits Wölfen und Bären zum Opfer. War
die Betroffenheit nach den ersten Rissen zunächst vor allem in der bäuerlichen Bevölkerung
groß, ist sie jetzt auf den gesamten ländlichen Raum übergesprungen. Auch die Touristiker
gehen auf die Barrikaden und nehmen die Politik in die Pflicht.
„Ich verstehe die Bauern, wenn sie angesichts dieser schrecklichen Bilder ans Aufhören denken. Wir
Touristiker sind uns allerdings schmerzlich bewusst, welche Folgen das für unser Land hätte. Die
Leistungen der kleinbäuerlichen Betriebe sind von unschätzbarem Wert und dürfen nicht so leichtfertig
aufs Spiel gesetzt werden“, betont Hansi Entner, Präsident der Tiroler Tourismusverbände und führt
weiter aus: „Der Wolf ist kein bäuerliches, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Ich stelle mich
klar hinter die Forderung meiner Kollegen im Brixental. Das Land darf hier nicht weiter tatenlos zusehen.
Wir brauchen jetzt praktikable Lösungen für den Umgang mit großen Beutegreifern in Tirol! Entner
betont, er habe dafür auch den Rückhalt seiner Verbandskollegen: „In allen Ecken Tirols brodelt es.
Schon jetzt machen mehrere Videos und Bilder von Wölfen in Siedlungsnähe die Runde. Wenn wir nicht
gleich etwas unternehmen, überrollt uns das Thema.“
Vereinsobmann Josef Hechenberger freut sich über den Rückhalt von Seiten des Tourismus und zeigt
sich kämpferisch: „Diese klare, geeinte Forderung von Tourismus und Landwirtschaft zeigt, wie hoch
der Einsatz ist, um den hier gespielt wird: Es geht um Bergbauern, es geht um Tourismusbetriebe, aber
im Endeffekt es geht um den Wohlstand aber auch die Sicherheit der Menschen im Land. Deshalb
gehören Fakten geschaffen. Die müssen so ausschauen, dass nach Rissen, wie beispielsweise in
Westendorf oder Oberhofen, Wölfe schnell und unbürokratisch entnommen werden dürfen!“
Gemeinsam betonen Hechenberger und Entner weiter, dass man keineswegs gegen den Wolf als
solchen sei. Allerdings sei festzuhalten, dass sowohl Wolf als auch Bär schon seit 2018 als nicht mehr
gefährdet eingestuft sind und sich gerade der Wolf auch extrem schnell vermehrt. Man habe hier
Verantwortung für die kommenden Generationen. Auf solche Entwicklungen müsse man als Politik
reagieren.
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